von Prof. Johan Malan, Mossel Bay, Südafrika,
Dezember 2012
Der postmoderne Mensch wendet sich von Christus zum Antichristen
Wir leben in einer Zeit der umfassendsten und unerbittlichsten Angriffe auf den christlichen Glauben, die es je im Gemeindezeitalter gegeben hat. Der gegenwärtige Ansturm spielt sich nicht vorwiegend auf der leiblichen Ebene ab, so dass Christen verfolgt und gequält würden, sondern vielmehr auf der geistlichen und lehrmäßigen Ebene, um die Gläubigen wenn möglich völlig irrezuführen. Bei diesen Angriffen handelt es sich um einen zielstrebigen und abschließenden Versuch des Reiches der Finsternis, den christlichen Glauben völlig zu verwischen und ihn durch den falschen Weltreligionenbund des Antichristen zu ersetzen.
Die Veränderungen durch diesen Prozess des Abfallens sind so umfassend, dass sie den Weg für eine gänzlich neue Weltsicht ebnen, die als Postmodernismus oder Globalismus bekannt ist. Worin bestehen diese Veränderungen? In der Epoche der Moderne, und insbesondere während der Zeit der großen Erweckungen des 18. und 19. Jahrhunderts übte der christliche Glaube einen großen Einfluss auf die Denkweise und das Leben der Menschen in der westlichen Welt aus. Er bildete die Grundlage der christlichen Zivilisation, in der eine Achtung vor der Bibel ihren Ausdruck fand in christlichen Verfassungen, christlichem Bildungswesen, christlichen Moralvorstellungen und verschiedenen anderen gesellschaftlichen Bereichen. Gottes Vorrang wurde von vielen Menschen anerkannt, wenn auch häufig nur äußerlich.
Durch den postmodernen Globalismus wird nun ein breiter Angriff gegen die Grundlagen und Grundsätze des christlichen Glaubens vorgetragen. Der postmoderne Mensch ist dabei, sich von jeder Art von Glauben und Ideologie zu befreien, die ihn in seiner Freiheit, seinen Überzeugungen oder seinem Verhalten behindert. Allen Menschen jeder religiösen Überzeugung wird in dieser Hinsicht die freie Wahl überlassen, und dadurch entsteht religiöser Globalismus, der für alles Platz hat. Jedermann mag etwas für wahr halten oder auch nicht, so wie es ihm gefällt. Man darf auch so leben, wie man mag, vorausgesetzt, man tut niemand etwas zuleide.
Das biblische Christentum behindert das Vorankommen der postmodernen Neuordnung, denn es passt sich anderen Glaubensüberzeugungen und Verhaltensmaßstäben nicht an, und es gewährt eben nicht allem einen Platz. Es steht also dem Auftreten eines weltweiten, multireligiösen „Messias“ im Weg, der sich aufmachen wird, die Welt unter seinem globalistischen Fähnlein zu vereinen. Folgerichtig konnte man in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten eine Bewegung wachsen sehen, die auf den Umsturz der Grundlagen des christlichen Glaubens zielte. Besonders die folgenden fünf Grundlagen wurden bei der postmodernen Umgestaltung ins Visier genommen, und zwar üblicherweise in der Reihenfolge, in der sie im Folgenden aufgeführt werden.
Die Aushöhlung fünf wichtiger Glaubensgrundlagen
Man verwirft das wortgetreue Auslegen der Bibel.
Am Ausgangspunkt der Aushöhlung der biblischen Wahrheiten verwirft man das wortgetreue, grammatische und historische Auslegen der Bibel. Auf diese Weise wird der erste Zweifel an klaren Feststellungen der Schrift gesät, besonders betreffend die biblischen Prophetien. Im Rahmen dieser Herangehensweise nimmt man sich die Freiheit, die Bibel umzudeuten, indem man ihre Aussagen vergeistlicht und versinnbildlicht, um zu jeder gewünschten Schlussfolgerung zu gelangen. Einzig konsequent ist man darin, die wörtliche Erfüllung biblischer Prophetien zu verwerfen, weil das nicht mit der persönlichen Perspektive übereinstimmt.
Theologen, die die Bibel vergeistlichen, verwerfen die Erwartung einer Endzeit, die von weit verbreitetem geistlichen Abfall geprägt sein wird (Mt 24,4; 1Tim 4,1), sowie einer großen Drangsal (Mt 24,21; Offb Kap. 6 bis 19), und auch eines Antichristen, der mittels dämonischen Kräften herrschen und eine weltweite Anhängerschaft von Anbetern haben wird (Offb 13,1-4). Ebenso erwarten sie nicht eine wörtlich gemeinte Schlacht von Harmageddon, in der Christus Seine Feinde vernichten wird (Offb 16,13-16; 19,19-21), noch eine wörtlich gemeinte tausendjährige Friedensherrschaft nach dem zweiten Kommen Christi (Offb 20,4-6).
Anstelle dieses Szenarios verkünden die, die von der wortgemäßen Auslegung abweichen, Weltfrieden, ökumenische Einheit und Wohlstand für alle. Sie leugnen damit nicht nur die Tatsache, dass es in der Endzeit göttliche Gerichte geben wird, sondern gehen weiter und leugnen sogar, dass es den Teufel gebe, das Totenreich, und die ewige Verdammnis im Feuersee. Viele andere biblischen Aussagen werden dann ebenso den persönlichen Vorstellungen entsprechend uminterpretiert. Als Ergebnis dieser Herangehensweise an die Bibel wächst stetig die lehrmäßige Verschiedenheit in den christlichen Kirchen an, wobei jede ihre eigenen Lehren verkündet und befolgt. In geringerem oder größerem Maße weichen sie alle von der Wahrheit ab, denn es gibt in der Bibel wesentlich nur die eine Wahrheit.
Sobald man etwas in die biblischen Prophetien hineingeheimnist und sie ihrer ursprünglichen Bedeutung beraubt hat, ist der Weg frei, auch andere biblische Lehren mit anderen, verwässerten Inhalten zu füllen und sie entsprechend umzusetzen. Auf solche Weise nimmt man sich die Freiheit, die eigenen Sichtweisen der Bibel überzustülpen, um unerfreulichen Gegebenheiten auszuweichen. So beginnt man also ein anderes Reich zu bauen und das künftige Reich völlig aus dem Blick zu verlieren, das von Jesus Christus nach Seinem zweiten Kommen aufgerichtet werden wird.
Man verwirft das Weiterwirken der Gnade Gottes in der Heiligung.
Das biblische Gebot zur Heiligung ist die nächste christliche Grundlage, die im voranschreitenden Abfallen verworfen wird. Ein Leben zu führen, in dem man mit Christus gestorben ist, mit dem Heiligen Geist erfüllt wird und bindende Verhaltensvorgaben befolgt, ist für den postmodernen Menschen unannehmbar. Indem sie ihm nicht gestattet, nach Belieben von Gottes Wort abzuweichen, verbaut ihm eine solche „beschränkende“ Lebensweise seine Freiheit, so zu handeln, wie es seinem eigenen Willen und seinen Einsichten entspricht. Die Lehre von der Heiligung, die während Erweckungszeiten vordringlich verkündigt wurde (auch in Südafrika durch den Dienst von Andrew Murray), wird heutzutage allgemein in Frage gestellt und sogar offen verworfen.
Während das Gebot der Heiligung (1Ptr 1,15f; Eph 5,18) übergangen oder wegerklärt wird, wird nur Buße verkündigt – nichts darüber hinaus. Die Folgen einer solchen Lage werden im dritten Kapitel des Ersten Korintherbriefes gut beschrieben. Obwohl die meisten Glieder dieser Gemeinde wiedergeborene Gläubige waren, waren sie „Unmündige in Christus“ und wurden als fleischliche Leute dargestellt – in keiner Weise geistlich (1Kor 3,1-4). Ihre hervorstechendsten Verhaltensmerkmale waren Neid, Streit und Spaltungen, sowie sich ändernde lehrmäßige Vorlieben. Sie waren geistlich so unwissend und ohne Tiefe in ihrer Glaubenspraxis, dass sie es ganz versäumten, ihre Leiber als Tempel des Heiligen Geistes zu begreifen, und darum ein heiliges Leben zu führen (1Kor 3,16f).
In derselben Lage befinden sich heute Kirchen, wo zwar noch die Buße verkündigt, die Heiligung und die biblische Prophetie aber nicht betont werden. Solche Christen haben keine fest umrissene Zukunftserwartung, und weder die Kraft noch den Willen, angesichts von Sünde, Fleischlichkeit und Weltlichkeit zu überwinden. Kein Wunder, dass viele Glaubende, besonders die Jugend, das Interesse an solchen Kirchen verlieren und sich dann von der Wahrheit immer noch weiter entfernen.
Man verwirft das Gebot zur Wiedergeburt
Gemeinden, die dem prophetischen Wort in der Bibel kein Gewicht beimessen und die gebotene Heiligung nicht ernsthaft berücksichtigen, bieten ausgezeichnete Voraussetzungen für das Fallen der nächsten christlichen Grundlage, nämlich des Gebots der Buße, um wiedergeboren zu werden. Und genau das geschieht heute weithin.
In vielen Kirchen werden den Menschen falsche Grundlagen angeboten, auf denen sie angeblich errettet werden können: Man meint, die Rettung käme durch gute Werke, durch Kirchenmitgliedschaft oder Teilnahme an Ritualen und Sakramenten, oder gründet sich auf die irreführende Annahme, dass alle, die für den Himmel vorherbestimmt seien, schon –wahlweise– von Geburt an oder durch die Kindertaufe geistlich lebendig seien, und gar nicht Buße tun müssten.
In diesem Zustand begibt sich eine Gemeinde herab auf die Stufe einer bloßen Organisation, bar jeglichen geistlichen Wesens, und ist nur mehr dem Namen nach christlich. Sie ist gekennzeichnet durch eine äußere Form von Frömmigkeit, aber die umgestaltende Kraft des Heiligen Geistes verleugnet man (2Tim 3,5). Man betrachtet sich selbst zwar als Christ, aber man hat kein Zeugnis, dass man einmal wiedergeboren worden wäre und der Herr das eigene Herz und Leben verwandelt hätte.
In dieser Verfassung, wo der Sinn geistlich verfinstert ist, sind Kirchenmitglieder bereit und empfänglich für das Kippen der beiden wesentlichsten Grundlagen des christlichen Glaubens, nämlich der Autorität der Schrift als Gottes Wort, sowie der Gottheit und des Sühnetods des Herrn Jesus Christus.
Man verwirft die Bibel als das inspirierte Wort Gottes.
Kirchenmitglieder, die nur eine äußere Form von Frömmigkeit haben, genießen nicht den Vorzug, dass der Heilige Geist in ihren Herzen wohnt und ihnen erleuchtete Augen des Verständnisses gibt, um das Geheimnis des Evangeliums verstehen zu können (Eph 1,18). Meistens sind sie Opfer der Theologie des Vergeistlichens und nehmen deshalb die biblischen Wahrheiten nicht wirklich für bare Münze. Weil sie nicht wiedergeboren sind und darum nicht in der Heiligung leben können, können sie biblische Wahrheiten nicht verstehen, die nämlich geistlich beurteilt werden müssen (1Kor 2,14).
Wegen dieses Umstands haben die Mitglieder von Kirchen, die sich in einem fortgeschrittenen Stadium des Abfallens befinden, nicht das nötige Wissen, um dem postmodernen Umgang mit dem Bibeltext standhalten und ihn entkräften zu können. Sie sind leichte Opfer etwa für die Neue Reformation, die davon ausgeht, dass man die Bibel damals eben mit Begriffen eines unterentwickelten Weltbildes verfasst hätte, dass sie viele Fehler und Widersprüche enthalten würde, und dass sie auch voller Sagen und Bildhaftigkeit sei, die man doch nicht wirklich ernst nehmen könne. Für sie steht die Bibel auf einer Stufe mit heiligen Büchern anderer Religionen; sie sei keinesfalls als eine einzigartige Offenbarung Gottes an die Menschheit gerichtet.
Unter solchen Umständen gibt es kein Bekenntnis zu der Autorität der Schrift. Daraus folgt wiederum, dass der postmoderne Christ sich für völlig frei hält zu entscheiden, wie er leben will, und nach welchen Verhaltensmaßstäben er sich richte möchte. Man meint, die Teilnahme an einem Ritual, nämlich der Taufe, würde die Errettung sicherstellen, und darum neigt man schon von vorneherein dazu, alles was evangelikal oder fundamentalistisch ist, als unzumutbare Engstirnigkeit zu verwerfen.
Man verwirft Christi Göttlichkeit und die Sühnung durch ihn.
Die fünfte und bedeutendste Grundlage, auf die der christliche Glaube sich gründet, ist der Fels, Jesus Christus, der von einer Jungfrau geboren ist, der Gott ist, dessen Tod die Sühnung ist, der leiblich auferstanden und aufgefahren ist zur Rechten Gottes. Er ist das Wort, das Fleisch geworden ist – Gott und Mensch, der unter uns weilte. Sobald die Bibel nicht mehr als das inspirierte und irrtumslose Wort Gottes anerkannt wird, wird offensichtlich Jesus Christus nicht mehr als der vollkommene wahre Gott und wahre Mensch zugleich angesehen. Folgerichtig braucht man auch das Christentum nicht mehr als etwas Einzigartiges zu betrachten, sondern stellt es auf eine Stufe mit den anderen Weltreligionen.
Es ist wichtig klar zu erfassen, wie weit der Versuch, Jesus auszuhöhlen, in abgefallenen Kirchen vorangeschritten ist und wie Mitglieder sich darauf einstellen. Denn solches Tun bedeutet zweifellos Verrat am wahren Christus, auch durch bekennende Christen, die andererseits weiterhin zu einer Kirche dazugehören und mit ihr übereinstimmen, in der diese Irrlehren unbeachtet und unwidersprochen stehen gelassen werden. Der Herr Jesus sagt: Wenn wir ihn als Den verleugnen, der Er ist, wird Er uns auch verleugnen: „Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater im Himmel“ (Mt 10,33). Niemand wird davon unbetroffen bleiben, wenn Verrat dieser Art begangen wird, denn er wird die Folgen davon zu tragen haben, den ewigen Schaden, den er seiner eigenen Seele zugefügt hat.
Es liegt in unser aller Interesse, klar zu erfassen, in welchem Maße in den Kreisen, in denen wir uns aufhalten, diese bedeutende Grundlage, nämlich der Herr Jesus als der einzige Retter der Welt, entweder bejaht oder in Frage gestellt wird. Wir sind vor die Wahl gestellt: Entweder der Jesus der Bibel, oder der sogenannte „historische Jesus“, der uns von agnostischen Theologen dargeboten wird. Der wirkliche Jesus ist der ewige, aus sich selbst heraus existierende Sohn Gottes, der vom Heiligen Geist gezeugt und als Mensch geboren wurde. Der „andere Jesus“ ist als Produkt spekulativer theologischer Gedankengänge und zweifelhafter geschichtlicher Deutungen ein gewöhnlicher Mensch, der weder übernatürlich gezeugt wurde, noch Gott war, noch starb, um unsere Sünden zu sühnen, noch aus dem Grab auferstand.
Der endzeitliche Angriff gegen die Hauptperson unseres Glaubens gewann beträchtlich an Schwung, seit das Jesus Seminar von 150 bibelkritischen Gelehrten unter der Leitung von Robert Funk im Jahr 1985 in Amerika gegründet wurde. Ihren Befunden nach sei die Bibel unglaubwürdig, indem sie uns einen erdachten Jesus vorstelle, der ganz anders sei als der, der einmal gelebt habe. Sie behaupten, der historische Jesus sei nicht Gott gewesen und hätte keine übernatürlichen Eigenschaften gehabt. Das Jesus Seminar greift nicht nur biblische Standpunkte bezüglich Jesus an, sondern lehnt auch die Trinitätslehre völlig ab. Was sie glauben, bedeutet das Ende des christlichen Glaubens, wie ihn die Bibel darlegt. Im Folgenden einige ihrer Aussagen über das Christentum:
· Die Lehre von der Sühnung –zu behaupten, dass Gott seinen eigenen Sohn tötete, um seinen Durst nach Genugtuung zu stillen– sei weder vernünftig noch ethisch. Diese ungeheure Lehre sei das Stiefkind eines überholten Opferwesens, dessen Götter besänftigt werden mussten, indem ihnen eine bestimmte Opfergabe dargebracht wurde, zum Beispiel ein Kind oder ein Tier.
· Jesus sei nicht von den Toten auferstanden, außer vielleicht sinnbildlich.
· Beten im Sinne eines Richtens von Bitten um Gunst oder Vergebung an einen Gott da draußen sei gegenstandslos, denn Gott mische sich nicht in die Naturgesetze ein. Beten im Sinne von Loben sei ein Überbleibsel der Zeiten, als es im alten Nahen Osten noch das Königtum gab, und das sei unter der Würde der Gottheit. Beten sei hauptsächlich als Andacht zu verstehen –als Hören anstelle von Reden–, und als Achthaben auf das, was mein Nächster bedürfe.
· Die Bibel enthalte keine feststehenden, objektiven und zeitlosen Verhaltensvorgaben.
In Südafrika – und auch anderswo
Wegen dieser Bewegung hat sich nicht nur eine extreme Gruppe, die sich selbst als die „Neue Reformation“ bezeichnet, losgelöst, sondern es wurde auch eine rege Diskussion über Jesus in den reformierten Kirchen angestoßen, wo eine wachsende Zahl von Pastoren die postmoderne Aushöhlung Jesu und der Bibel unterstützt.
2001 erschien das Buch „Fatherless in Galilee“ von Prof. Andries van Aarde (Universität von Pretoria). Er meint, die Jünger und Apostel hätten aus sich heraus beschlossen, Jesus zum Messias und Gott zu erklären, wobei der historische Jesus dies nicht getan habe. Seine Nachfolger hätten den christlichen Glauben in einen Kult umgewandelt und als eigene Erfindung dem Kreuz und der Auferstehung einen besonderen Wert beigelegt. Van Aarde beschreibt seinen historischen Jesus als den bloßen Sohn der Maria – gerade so wie der Koran ihn darstellt.
Eine weitere Veröffentlichung, die in Südafrika und vielen anderen Ländern hohe Wellen schlug, war das 2008 von Prof. Pieter Craffert (Universität von Südafrika) veröffentlichte „The Life of a Galilean Shaman – Jesus of Nazareth in anthropological perspective“. Craffert hält nicht nur Jesus, sondern auch Mose und Elia für schamanische Gestalten in Israel. Jesu Heilungen, Dämonenaustreibungen, Naturwunder und Totenauferweckungen könnten als schamanische Handlungen gelten und nahelegen, er sei ein von Ahnengeistern besetzter Schamane gewesen.
Die Ergebnisse solcher „Forscher“ sind ernsthafter Betrachtung nicht wert und können keinesfalls als glaubwürdige Alternative zu dem biblischen Bericht über historische Ereignisse gelten.
Gründe für die Aushöhlung
Was ist der hauptsächliche Grund für die postmoderne Aushöhlung, also das Auflösen und Verwerfen des biblischen Jesus? Man tut das in der Absicht, die Welt an einen „anderen Jesus“ aus dem Reich der Finsternis zu verkaufen. Paulus sagt einer Gemeinde von irregeführten Christen,
„… denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau Christus zuzuführen. Ich fürchte aber, es könnte womöglich, so wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, auch eure Gesinnung verdorben und abgewandt werden von der Einfalt gegenüber Christus. Denn wenn der, welcher zu euch kommt, einen anderen Jesus verkündigt, den wir nicht verkündigt haben, oder wenn ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so habt ihr das gut ertragen“ (2Kor 11,2-4).
Unter dem Einfluss irreführender Geister werden viele zu Nachfolgern eines anderen Jesus, eines aus der Sicht der Bibel fremden Jesus. Wer ist damit gemeint? Die Bezeichnung bezieht sich auf den Antichristen oder auf einen seiner Vorläufer. Johannes sagt, „Wer ist der Lügner, wenn nicht der, welcher leugnet, daß Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht.“ (1Joh 2,22-23).
Wir folgen entweder dem wahren Christus, oder einem falschen, nur so genannten „Christus“ – es gibt zwischen den beiden keinen Mittelweg. Der Herr Jesus sagte den geistlichen Leitern der Juden, die Ihn nicht als den Messias angenommen hatten: „Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht an. Wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr annehmen“ (Joh 5,43).
Was Gläubige in Christus angesichts dessen beherzigen sollen
Beziehen Sie klare Stellung für die Wahrheit: Weichen Sie auch nicht im Geringsten vom wahren Jesus der Bibel ab, denn das käme auf dasselbe hinaus, eine Seiner göttlichen Eigenschaften zu verwerfen und Ihn in dieser Hinsicht zu verleugnen. Wenn man zum Beispiel nur leugnen würde, dass Jesus von einer Jungfrau geboren wurde, würde man zugleich leugnen, dass Er vom Heiligen Geist gezeugt wurde, und folglich auch die Tatsache, dass Er der Sohn Seines himmlischen Vaters ist. Wenn das so wäre, dann wäre Jesus nur ein sündiger Mensch gewesen und hätte nicht als das vollkommene Lamm Gottes das Lösegeld für unsere Sünden bezahlen können. Wer solches glaubt, der hat im Herzen schon begonnen, sich vom wahren Christus zu entfremden und ist schon ein Nachfolger eines unbiblischen Jesus geworden.
Wenn wir aber die Beziehung zum wahren Christus beibehalten und den antichristlichen Lügen standhalten, werden wir der künftigen Schreckensherrschaft des Antichristen entgehen. Paulus sagt, „denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken, nur muß der, welcher jetzt zurückhält, erst aus dem Weg sein; und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr verzehren wird durch den Hauch seines Mundes, und den er durch die Erscheinung seiner Wiederkunft beseitigen wird“ (2Ths 2,7-8).
Genauso gewiss, wie der wahre Christus vor 2000 Jahren in die Welt kam, so wird Er am Ende des Gemeindezeitalters wiederkommen und Seine treuen Jünger hinwegnehmen. Genauso wörtlich wie das geschehen wird, wird es auch einen wörtlichen Antichristen geben, der dann offenbar wird und ein im höchsten Maße unterdrückerisches Regime errichtet. Wir werden gegenwärtig Zeugen der letzten Vorbereitungen für sein Offenbarwerden. Und damit der falsche Jesus an seiner Stelle der Welt vorgestellt werden kann, wird eben der wahre Jesus in Verruf gebracht und sogar offen geleugnet.
Es ist offensichtlich, dass die Aushöhlung biblischer Wahrheiten schon weit vorangeschritten ist, und es ist vorgesehen, auf diese Weise den endzeitlichen postmodernen Lügen den Boden zu bereiten. Schon seit geraumer Zeit erlebt unsere Generation, wie die fünf wichtigen Grundlagen des christlichen Glaubens (wie oben beschrieben), nämlich
· das Wörtlichnehmen der biblischen Prophetien,
· die Lehre von der Heiligung,
· die Lehre von der Wiedergeburt,
· das Anerkennen der Bibel als das irrtumslose und inspirierte Wort Gottes und
· der Glaube an Jesus Christus als den wahrhaftigen Gott und das ewige Leben (1Joh 5,20)
zerstört werden.
Was sollen wir tun angesichts dieses vielfältigen Abfallens um uns her? König David stellte dieselbe Frage zu einer Zeit, als man der Wahrheit schweren Widerstand leistete (Ps 11,3-7):
„Wenn die Grundfesten eingerissen werden,
was soll der Gerechte tun?
Der HERR ist in seinem heiligen Tempel.
Der Thron des HERRN ist im Himmel;
Seine Augen spähen,
Seine Blicke prüfen die Menschenkinder.
Der HERR prüft den Gerechten;
aber den Gottlosen und den, der Frevel liebt, haßt Seine Seele.
Er läßt Schlingen regnen über die Gottlosen;
Feuer, Schwefel und Glutwind
ist das Teil ihres Bechers.
Denn der HERR ist gerecht,
Er liebt Gerechtigkeit;
die Aufrichtigen werden Sein Angesicht schauen“.
Unsere Zeit, in der der HERR prüft, geht dem Ausgießen seiner Gerichte während der Zeit der großen Drangsal, der Zeit der Herrschaft des Antichristen, voraus. Der Herr reinigt Seine Tenne durch und durch, um anschließend den Weizen in seine himmlische Scheune sammeln und die Spreu mit Feuer zu verbrennen (Lk 3,17). Sind Sie fest in der Wahrheit gegründet, oder werden Sie von der Irreführung wie in einer starken Strömung mitgezogen?
Eine Sache sollten wir ganz bestimmt wissen, nämlich dass die Gerechten im Himmel versammelt werden, wo sie den Herrn sehen werden (1Ths 4,16f), während den Leuten des Mittelwegs und den bösen Menschen der Zorn Gottes bestimmt ist. Denen, die beim biblischen Jesus Zuflucht genommen und Sicherheit zu Seinen Füßen gefunden haben, wird Vergebung und Entrinnen zuteil, denn Er hat bereits den Preis für unsere Sünden bezahlt. Solche werden nicht in das Gericht kommen, denn sie sind vom geistlichen Tod zum ewigen Leben hindurchgedrungen (Joh 5,24).
http://www.bibleguidance.co.za/Germanarticles/Die%20postmoderne%20.htm